Der grosse Change
Ich war am Tiefpunkt unserer Kindererziehung angelangt und hinterfragte jede unserer Erziehungsmethoden. Da gab es den Plan mit Smileys und Regenwolken, der aber nicht wirklich wirken wollte. Und dann gab es jenen Abend, an dem wir an einem Gruppen-Coaching für Eltern über mögliche Strafen nachdachten. Damit wir uns richtig verstehen: Wir unterhielten uns einen Abend lang darüber, wie wir das Verhalten unserer Kinder mit Strafen in die richtige Bahn lenken können.
Und ich fragte mich, was ich da eigentlich mache. Das alles passte so überhaupt nicht zu meinem Herzen und zu meinen Überzeugungen. Ich wünschte mir so sehr einen anderen Umgang, aber ich wusste nicht, wie ich dahin kommen sollte.
Und dann lernte ich den bindungsbasierten Entwicklungsansatz kennen! Gordon Neufeld persönlich war in Küsnacht zu Gast und referierte über das Thema «Making sense of discipline», Disziplin verstehen, also ausgerechnet. Sein Buch «Unsere Kinder brauchen uns» war ich zu dem Zeitpunkt gerade am Lesen.
Und plötzlich machte alles Sinn: Beziehung (Bindung) ist DER Schlüssel. Sie liefert und nicht nur die Grundlage dafür, dass unsere Kinder uns folgen, sondern sie ist auch der Schoss der Reifwerdung. Und die Reifwerdung ist die ultimative Lösung, auch für Verhaltensprobleme.
Das war der Punkt, wo wir in unserer Familie den grossen Change machten. Wir schafften sämtliche Belohnungssysteme und Strafen ab. Stattdessen investierten wir in die Bindung und versuchten, unsere Kinder von Innen heraus zu verstehen.
Wir machten immer noch Fehler und bei weitem nicht alles richtig. Aber es war absolut genial, zu beobachten, was sich in den folgenden Wochen und Monaten in unserer Familie veränderte. Die Machtkämpfe wurden weniger, Geschwisterstreite nahmen ab und Gespräche über Gefühle und Motive nahmen zu. Wir hatten als Familie viel mehr Spass zusammen und wenn Schwierigkeiten auftauchten, suchten wir viel eher miteinander nach Lösungen. So hatte ich mir das schon immer gewünscht…
Und dies alles geschah kurz vor der Pubertät unseres ältesten Kindes. Heute bin ich unendlich dankbar, dass wir noch vor ihrer Pubertät diesen Change machen konnten. Denn ich bin überzeugt, dies machte es möglich, dass wir ihren Rucksack nochmal prall füllen konnten und sie so gut gerüstet auf die «Expedition Brückenüberquerung» starten konnte.
Inzwischen haben alle unsere Kinder diese Brücke von der Kindheit zum Erwachsen sein überquert. Ich blicke gern auf diese Phase zurück, ich habe es geliebt die unglaubliche Entwicklung, die unsere Kinder da in kurzer Zeit durchmachen zu beobachten und begleiten. Und ich liebe es bis heute, zu sehen, wie Teenies ihre eigene Persönlichkeit entdecken und entfalten.
Weil ich selbst erlebt habe, wie wichtig es ist, den Rucksack unserer Kinder vor der «Expedition Brückenüberquerung» gut zu füllen, habe ich das Workbook «Hilfe Pubertät» geschrieben.
Im Workbook erhalten Eltern und Bezugspersonen einen kurzen Überblick über die Brückenüberquerung und dann ganz viel Input für die Zeit davor. Es soll Eltern helfen, ihre Kids optimal auszurüsten und ein Fundament zu legen, auf das sie in den Stürmen, die auf der Brücke oftmals toben, zurückgreifen können.
Selbstverständlich gibt es praktische Anwendungsmöglichkeiten, Tipps und Raum für Reflexionen und Notizen.
Dies alles kannst du nun bestellen: Im E-Book Format (auch zum selbst ausdrucken) oder als praktisches Ringbuch!
Nix wie los also!